Archäologischer Erlebnispark “Gabreta”

“Mit dem Ziel eine neue touristische Attraktion zu schaffen, wurde der Archäologische Erlebnispark “Gabreta” in Lichtenau (Kreis Freyung / Bayern) geplant. Mitten im Bayerischen Wald wird seit 1988 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ein aus 8 Häusern bestehendes latènezeitliches keltisches Gehöft errichtet, das das ganze Jahr bewirtschaftet werden soll. Das Angebot an den Besucher zum Mittun: “Backen und Töpfern wie die Kelten - ein Haus aus Baumstämmen und Lehmflechtwänden bauen - Wolle spinnen und färben und daraus eigene Kleidung weben” (Prospekt). Vorbilder für die rekonstruierten Häuser sind Befunde aus Regensburg und Radovešice (Tschechische Republik).” aus: Schmidt, Hartwig (2000) 89
Gabreta - Ein keltisches Wort für “Ziege” war gabro- (woraus altirisch gabor und kymrisch gafr). Davon abgeleitet ist der Name Gabreta, die antike Bezeichnung des Böhmerwalds. Belegt ist das Wort ferner in den Ortsnamen Gabrosentum (Weg), der Bezeichnung eines römischen Kastells am Hadrianswall in Cumberland, und Gabromagus (Ebene), dem Namen des römischen Vorläufers von Windischgarsten in Oberösterreich. Als eine Zusammensetzung aus dem Wort für “Ziege” und einem Wort für “Kämpfen” begegnet im nördlichen Britannien der Stammesname Gabrantovices. Keltisch gabro- entspricht indogermanisch kapro- (woraus lateinisch caper “Ziege” und deutsch Habergeiß), wobei die unerwartete Entwicklung von k- zu g- im Anlaut auf den Einfluss eines anderen Wortes zurückgehen dürfte.
aus: Maier, Bernhard (2003) 124, f. zur Übersicht
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“Seit Sommer 2001 besitzt die Gemeinde Ringelai im Bayerischen Wald eine besondere touristische Attraktion: Das Keltendorf Gabreta. Unter dem Stichwort “Experimentelle Archäologie” können Besucher hier Geschichte erleben und begreifen, indem sie selbst aktiv am keltischen Leben teilnehmen.”
aus: Hein, Wulf (2004) 64
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