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letzte Aktualisierung:
10/08/07

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Keltische Viereckschanzen

Alt- und Neubau
Das Geländedenkmal liegt zwischen zwei ehemaligen Bachläufen auf dem flachen, nach Norden ziehenden Ausläufer einer Anhöhe im Wald “Ruchholz”. Die gut sichtbaren spätkeltischen Viereckschanzen sind schon seit 1877 bekannt. Einer Vermessung in den Jahren 1893 und 1907 folgte eine archäologische Untersuchung im Jahre 1921. Die größere, nahezu quadratische Anlage war an eine ältere, kleine Schanze im Norden angebaut worden. Die große Schanze, deren Seitenlänge 101 m (im Norden, Osten und Süden und 109 m (im Westen) betragen, ist ringsum von einem ursprünglich 4 m teifen Graben umzogen; seine Sohle liegt heute 2,8 m unter der Wallkrone. Deutlich sind auch die überhöhten Ecken, vor allem die nordwestliche, zu erkennen. Der Zugang findet sich an der Westseite. Die Grabungen von 1921 in der Anlage legten im Bereich des Eingangs, der den Wall unterbricht und zu dem eine Brücke über den Graben führte, die Reste einer hölzernen Konstruktion frei. Je sechs Holzpfosten auf jeder Seite der 2,5 m breiten und    8 m langen Torgasse, dazu verbrannter Lehmbewurf, lassen auf ein zweiteiliges Torgebäude schließen, das ehemals mit einem Giebel- oder Flachdach gedeckt war.
Ob auch die dazwischen liegende Torgasse überdacht war, ist ungeklärt. Ein weiterer Befund scheint darauf hinzudeuten, dass die Wälle entweder eine hölzerne Palisade trugen, oder einen bzw. mehreree Ecktürme besaßen.
Die
kleine Vorgängeranlage mit bis zu 63 m langen Seiten hatte vermutlich ebenfalls einen Eingang an der Westseite; dieser ist jedoch nicht so deutlich zu erkennen.
Der umlaufende Wall wird an seiner Südseite durch den Graben der großen Viereckschanze überdeckt bzw. ist bei deren Einrichtung abgeräumt worden.

Bis zur Römerzeit genutzt
In beiden Schanzen kam
spätlatènezeitliches Fundmaterial des 2. und 1. Jahrhunderts v.Chr. zum Vorschein: Scherben, darunter auch solche von importierten gallischen Weinamphoren, große Eisennägel, ein Bolzen, das Stück eines Beschlags und das eines Messers, Fragmente eines Leistenziegels im Bereich des Torbaus deuten auf die Nutzung der Anlage auch in römischer Zeit.
Eine weitere recht gut erhaltene Viereckschanze liegt etwa 1,5 km westlich von Heiligkreuztal im Wald “Ban”.
                                                                                                          
        aus: Hanke, Adelheid (2001) 28
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Anfahrt:
Vom Kloster Heiligkreuztal führt ein Sträßchen in südliche Richtungnach Beuren. Nach Beginn des Waldes, etwa 0,8 km nach der Ortsmitte zweigt links ein Weg ab, der nach wenigen Metern auf die Schanzen trifft.