Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim

“Im idyllischen Tal der Blies, auf beiden Seiten der deutsch-französischen Grenze, zwischen dem lothringischen Bliesbruck und dem saarländischen Reinheim, entsteht seit 1987 der “Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim”. Zu den Attraktionen des archäologischen Parks mit Bauten aus römischer und keltischer Zeit gehört das 1954 entdeckte Grab einer keltischen Fürstin, das mit Goldschmuck, kostbaren Beigaben und einem exquisiten Trink- und Speiseservice ausgestattet war. Um die Beigaben ihrer Bedeutung entsprechend repräsentieren zu können, wurde ein Erdhügel aufgeschüttet und in diesen eine moderne Grabkammer eingebaut, die über eine spiralförmige Treppe mit dem benachbarten Museum in Verbindung steht. In einem dunklen Raum, der die Grabkammer simuliert, liegt in einer Glasvitrine die effektvoll beleuchtete “keltische Fürstin”.
Um die Lebensweise der Kelten darzustellen, wurde auf dem Freigelände ein “keltisches Gehöft” errichtet, das nach dem Führungsblatt “mit seinen typischen strohgedeckten Holz-Lehm-Bauten in seiner urwüchsigen Schlichtheit eine Zeit weit vor der Eroberung Galliens durch die Römer kennzeichnet.” Wie in Hochdorf wird auch hier die Diskrepanz zwischen einer durch die Grabaus- stattungen belegten hohen Handwerkskultur und heutigen Vorstellungen vom keltischen Hausbau deutlich, die von einer einfachen, rustikalen Bautechnik ausgehen. aus: Schmidt, Hartwig (2000) 88 f. zur Übersicht
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