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letzte Aktualisierung:
10/08/07

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Hunnenring
(bei Nonnweiler-Otzenhausen)


Der keltische Ringwall, nördlich von Otzenhausen in Richtung Züsch, am Hang des Dollberges gelegen, ist eine der eindrucksvollsten vorgeschichtlichen Befestigungs-
anlagen in Europa
. In etwa birnenförmiger Gestalt umschließt er den südlichen Vorsprung des Berges. - In neueren Forschungen geht man davon aus, dass es sich bei dem Ringwall um eine befestigte Siedlungsanlage oder Oppidum, wahrscheinlich um den Stammsitz eines treverischen Fürsten bzw. Stammeshäuptlings handelt.
Von Julius Caesar als »
murus gallicus« bezeichnet, bestehen die Ringwälle aus Trocken-
steinmauern, die in Holzgerippe eingefaßt sind.

Das Oppidum an dem Dollberg erlebte
zwei Bauphasen, und zwar den eigentlichen Entstehungsbau, der in die Zeit um 500 v. Chr. datiert werden kann und die Ausbauphase zu der gewaltigen Befestigungsanlage, wie sich aus den vorhandenen Steinmassen rekonstruieren lässt. Sie fällt in den Zeitraum zwischen 78 und Mitte der sechziger Jahre v. Christus. Das Oppidum könnte Stammsitz des Trevererfürsten Indutiomarus gewesen sein, da es im Anschluss an die Niederlage des Trevererstammes gegen Caesar seit dem Jahr 53 v. Chr. verlassen wurde.

Die Grundlinie des Bauwerkes bildet der quer über den Höhenrücken verlaufende Nordwall, der bei einer Basis von 40 Metern eine Höhe von 15 Metern erreicht.

Ein Vorwall, der nur im Südwesten mit dem Hauptwall zusammenhängt, umzieht etwas tiefer die Bergnase. Am nordwestlichen Ende des Vorwalls lag das Tor, das man anhand der Pfostenlöcher rekonstruieren konnte. Die von beiden Anlagen eingeschlossene Fläche, in der eine Quelle entspringt, beträgt 19,1 Hektar.

Das Oppidum wurde in spätrömischer Zeit wiederbesiedelt, worauf die Fundamente eines Dianatempels hindeuten.“                                                                                                                                                                                                                                                                
aus: http://www.nonnweiler.de/tourismus/ringwall.htm

“Topographie: Durch die natürlich Geländesituation begünstigt, gliedert sich die Anlage in ein ca. 10 ha großes Siedlungsplateau, dem sich südlich in etwas tieferer Lage, spitzwin-
kelig ebenfalls von Randwällen begrenzt, ein
Vorplateau anschließt. da vorgelagerte Areal umfasst eine Fläche von ca. 8,5 ha.  Schmale Durchlasse am Wall führen heute an ver-
schiedenen Stellen in das Innere der Ringwallanlage.
Das
eigentliche Siedlungsareal wird von 1.500 m langen Steinwällen umschlossen, wobei der große Nordwall bzw. Abschnittswall eine Länge von 460 m aufweist. Die Gesamtlänge der Befestigungen beträgt 2.500 m. Der große Abschnittswall ist bis zu 10 m hoch und hat eine Sohlbreite von ca. 40 m. Die Längswälle haben etwa 17 m und mehr Breite und sind jeweils im Süden verstärkt, so dass sie dort eine max. Höhe von 2 m und eine Breite von 15 m erreichen. Das langgestreckte Siedlungplateau ist nach Osten schwächer  und nach Westen stärker geneigt und steigt weiterhin zur Mitte noch über 12 m an. Im Nordwesten der Anlage befindet sich an der tiefsten Stelle (ca. 580 m über NN) eine Quellmulde, die noch heute Wasser führt. Von ihr senkt sich das Gelände stark gegen die Wallmauer und bildet dort eine breite muldenförmige Vertiefung, in welcher sich das überlaufende Wasser sammeln kann. Die Randwälle weisen etwa auf gleicher Höhe jeweils ca. 150 m südlich des großen Nordwalles Durchlässe auf. Anfänglich hatte man angenommen, dass der ursprüngliche Zugang in den Ringwall im Südosten gelegen habe. Doch konnten archäologische Untersuchungen in den 1930-er Jahren im Westen den wirklichen ursprünglichen Zugang zum Inneren des vorgeschichtlichen Ringwalles feststellen. Da kein weggeräumtes Steinmaterial zu beobachten war, und die Wallenden an dieser Stelle allmählich abflachen, musste es sich um einen alten Walldurchlass handeln. Noch heute führt ein alter Pfad durch diese Lücke des Randwalles in das Innere der Anlage. Der Hang außerhalb des Tores ist zwar nur unwesentlich flacher als an der Südostseite; man kann aber einen von Süden heraufführende, leichte Wegführung erkennen, in der ein steiler Aufweg möglich ist.”
                                                                                                              
aus: Wiegert, Mathias (1997), 11 f.

“Größe: Die Seiten des spitz zulaufenden Burgdreiecks sind 600-647 m, die Basis ist 460 m lang. Die Umwallung der 10 ha großen Hauptburg hat eine Gesamtlänge von 1,5 km Zählt man die Vorwälle hinzu so muss man mit etwa 2.500 m rechnen, die ein Areal von 18.500 qm umgeben.”
   Schindler: Der Ringwall von Otzenhausen. Führungsblatt 4. Staatliches Konservatoramt Saarbrücken 1965, S. 6, zitiert bei: Peter, Manfred (2002)  28

“Der Nordwall mit einer Sohlbreite von 40 m und einer Höhe von mehr als 10 m übersteigt alles, was an Vergleichbarem bekannt ist.
Die
Masse der aufgetürmten Steine ist allein für den Hauptwall auf 152.472 m3 berechnet worden. Rechnet man den Vorwall mit 75.910 m3 so erhält man eine Steinmenge von fast 230.000 m3.Wenn für den Bau eines modernen Einfamilienhauses 80 m3 Steine benötigt werden, könnte man aus den Steinen des Otzenhausener Ringwalles fast 3.000 Eigen-
heime errichten, 20.000 Eisenbahnwagons füllen oder 100 km Straßen pflastern.”
                                                                                                                      
aus: Peter, Manfred (2002) 32

Eine Mauer aus dem in die Wälle eingearbeiteten Steinmaterial mit einer Breite von 50 cm und einer Höhe von 2 m wäre knapp 230 km lang - dies entspricht in etwa der Entfernung: Hunnenring - Bodensee ! (Luftlinie)

Bei einem Vergleich mit den großen gallischen Vorzeitburgen wirkt der Hunnenring zwar klein; was jedoch die noch vorhandenen Steinmassen anbetrifft, so wird diese stäkste keltishe Festung im Rheinland (...) von keiner anderen keltischen Burg übertroffen.”
                                                                                                                    
aus: Peter, Manfred (2002) 33

“Mehr als 300.000 m3 Steine lassen den erforderlichen Arbeitsaufwand zum Bau der Befestigungsanlage und ihre überregionale Bedeutung nur annähernd erahnen. ...
In verkehrsgünstiger Lage bot die Anlage der umliegenden Bevölkerung Schutz in Zeiten der Gefahr, zugleich ist sie als Ort der Verwaltung, der Gerichtsbarkeit und des Handels vorstellbar. In Sichtweite ließ sich die Führungsschicht entsprechend den 4 km entfernten “
Fürstengräbern” von Schwarzenbach unter monumentalen Grabhügeln bestatten.”
                                                                                                                
aus: Reinhard, Walter (2001) 435

Das “Projekt Keltischer Ringwall von Otzenhausen” (gegründet 1999) hat im August 2001 den Hunennring durch einen archäologischen Wanderweg mit 10 Stationen erschlossen, der über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und das Wissenswerte des “Hunnenrings” informiert - Länge ca. 4 km
“Zur Hebung der touristischen Attraktivität wurde ein archäologischer Info- und Wanderweg eröffnet. Zehn beschilderte Stationen bringen dem Besucher die interessante Geschichte des Ringwalles nahe.”
www.hunnenring.de/


Topographische Karte: TK 6308 - L 6308
 
Rieckhoff, Sabine u. Biel, Jörg (2001), 435

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weitere eisenzeitliche Burgwälle im Trevererland

Keltisches Adelsgrab am Hunnenring entdeckt


 

Literaturhinweise:

Autor

Titel

Jahr

Preis (€)

Wiegert, Mathias

Der Hunnenring von Otzenhausen.
Die Geschichte seiner Erforschung (Neuauflage)
(=Hochwälder Hefte zur Heimatgeschichte 37)

1997

7,50

Schuler, Robert

Das Land der Kelten um den Hunnenring von Otzenhausen.
(=Hochwälder Hefte zur Heimatgeschichte 40)

2000

7,50

Peter, Manfred

Das vergessene Erbe.
Der Hunnenring von Otzenhausen.
vor dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung (Neuauflage)
(=Hochwälder Hefte zur Heimatgeschichte 41)

2002

7,50

Reinhard, Walter

Befestigungsanlage “Hunnenring” in Rieckhoff, Biel (2001) 435 f.

Anmerkung: Die “Hochwälder Hefte zur Heimatgeschichte” werden herausgegeben und vertrieben vom
Verein für Heimatkunde Nonnweiler e.V.” - Bezug über: Edgar Schwer, Zum Kahlenberg 12, 66620 Otzenhausen


Weitere INFORMATION
über das OPPIDUM
“HUNNENRING” bei Nonnweiler ???

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